Melisse – entspannt und gesund in den Sommer

Praxis für Naturheilkunde, Sport- und Ernährungsmedizin

Seminare und Workshops zur Gesundheit

Ärztin Petra Walter

Die Sonne kitzelt Pflanzen aus dem Boden, alles wächst und gedeiht – auch die vielen Helfer, die unserer Gesundheit und Schönheit so guttun. Die Natur ist erwacht!

Die Kraft der Kräuter  ist nicht zu unterschätzen, schon vor Jahrhunderten nutzten die Menschen die Gaben der Natur für ihre Gesundheit.

Mittlerweile besinnen sich immer mehr Menschen auf die Schätze von Mutter Natur- und die sind beachtlich: Um sich gegen Fressfeinde, Parasiten und Krankheiten zu schützen, wehren sich die Pflanzen mittels ihrer Inhaltsstoffe… gewissermaßen chemisch. Eingelagerte Mineralstoffe, Schutzstoffe, ätherische Öle oder sogar antibakterielle/-virale Substanzen.

Mehr als 100.000 dieser pflanzlichen Stoffe sind bekannt –und viele davon sind für uns Menschen nützlich und sehr gesund.

Ob frisch, getrocknet, gepresst, zerrieben: Wir verwenden Kräuter um unser tägliches Essen auf zu werten und zu bereichern, aber auch als Mixturen, Tinkturen, Tees, Umschläge. Innerlich wie äußerlich groß ist die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten.

Ein Bote des Frühlings ist die Melisse, die ihre grünen Blätter der Sonne entgegenstreckt, sobald es etwas wärmer wird.

Die Melisse, auch Zitronenmelisse (Melissa officinalis) genannt, ist eine Pflanze aus der Familie der Lippenblütler. Die anmutig nach Zitrone duftende Pflanze ist eine enge Verwandte von Minze und Salbei. Ihren Namen Melissa (griech. Honigbiene) verdankt sie der Tatsache, dass ihr feiner Duft die Bienen anlockt und sie deshalb von Imkern als Bienenfutter sehr geschätzt wird. Wenn man die Melissenblätter zerreibt, verströmen sie einen intensiven zitronenartigen Geruch. Die Pflanze wird mittlerweile sehr viel als  Gewürz und Heilpflanze genutzt. Sie kann bis zu viermal pro Jahr vor der Blüte abgeerntet werden. Lediglich die Blätter werden sowohl als Gewürz, Zusatz in alkoholischen Getränken und Arzneien verwendet.

Wirkung der Melisse

Seit der Antike gilt die Melisse als bewährtes Heilkraut. Das Kraut entfaltet viele wohltuende Wirkungen, vor allem auf die Nerven. Bei Schlafstörungen, Nervosität, Magen- und Darmbeschwerden leistet die Heilpflanze sehr gute Dienste. Die Melisse hat eine milde sanft entkrampfende Wirkung bei Krämpfen und Bauchschmerzen, zum Beispiel auch bei Menstruationsbeschwerden.

Bekannt sind kreislaufstärkende Wirkungen und die Melisse entfaltet eine wohltuende Wirkung auf die Seele.

Außerdem hat die Melisse eine antivirale Wirkung. Bei einer Herpesinfektion an den Lippen, kann man diese äußerlich mit einer Tinktur, Salbe oder Creme betupfen und gleichzeitig innerlich angewendet einen Melissetee trinken.

Hausapotheke: so wende ich Melisse an!

  • Melissentee:zwei TL getrocknete Melissenblätter  mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen und den Ansatz zehn Minuten lang zugedeckt ziehen lassen.
  • schlaffördernde Melissen-Milch: zwei Teebeutel Melissentee in eine Tasse hängen und die getrockneten Teeblätter mit heißer Milch überbrühen. Alles zehn Minuten abgedeckt ziehen lassen. Die Melissen-Milch lauwarm vor dem Schlafengehen trinken.
  • beruhigende Melissen-Tinktur:In einem Schraubdeckelglas 50 g getrocknete Melissenblätter mit hochprozentigem Schnaps (Korn/Obstler) übergießen, alles muss bedeckt sein, den Ansatz etwa zwei Wochen lang dunkel stehen und ziehen lassen. Abfiltern und die Tinktur in eine dunkle Flasche abfüllen. Bei Bedarf 1 TL verdünnt einnehmen. Mit dieser Tinktur können auch schmerzende Gelenke behandelt werden, einfach ein Kompressentuch damit tränken und es dann auf auflegen.
  • Melissenmöhrchen:  500 g junge Möhren putzen und diese in Scheiben schneiden. In einem Topf mit dickem Boden zwei Esslöffel Butter auslassen und Möhren darin andünsten, mit Kräuter würzen. Mit etwas Glas trockenem Weißwein (ersatzweise ungezuckerter Apfelsaft oder Gemüsebrühe) ablöschen und auf kleiner Flamme garen, mit einem Achtelliter Sahne binden und drei Esslöffel frisch gehackte Melisse unterrühren.
  • Melissenöl: Melissenblätter waschen und grob zerhacken. In einem verschließbaren Gefäß mit Olivenöl übergießen. Alle Bestandteile sollten mit Öl bedeckt sein. Die Mischung zwei Wochen an einem warmen sonnigen Ort durchziehen lassen und hin und wieder durchschütteln. Danach das nun fertige Melissenöl durch ein Leinentuch filtern, sodass es von den groben Pflanzenteilen getrennt wird. Bewahren das Öl an einem lichtgeschützten, kühlen Ort aufbewahren. Es ist sechs bis neun Wochen haltbar.

Viel Spaß und Entspannung mit der Melisse wünsche ich!

Autorin: Petra Walter 

© Behealth 5-2022